Sonntag | 16.11.2014 | 11.30 Uhr
„Schweigend spricht der Stein…“ (N. Sachs)
Was Jüdische Grabinschriften uns erzählen
Die für die Ewigkeit angelegten Friedhöfe sind mit ihren Grabdenkmälern steinerne Zeugen jüdischen Lebens, auch in unserer Stadt.Sie sind uns als Erbe überlassen.Obwohl jüdisches Eigentum, werden sie mit Hilfe der Kommunen geschützt und gepflegt. Diese nichtjüdische Fürsorge soll das Interesse am Anderen bezeugen, den Respekt gegenüber den Toten die hier gestorben und begraben sind. Und nicht wie jene, die in der Fremde den gewaltsamen Tod fanden und für die es keine ewige Ruhestatt mit einem Grabstein gibt.
Denn für jeden Toten wird ein Stein gesetzt, Ausdruck und Zeichen für die Kostbarkeit jedes einzelnen Lebens.
Der wichtigste Teil eines Grabsteins ist die Inschrift. Die Texte formulieren die individuelle Trauer der Angehörigen, erwähnen Krankheit und Sorgen, sie geben Auskunft über die Herkunft der Toten, benennen besondere Aufgaben innerhalb der Gemeinde und selbstverständlich lesen wir von vorbildlich gelebter tiefer Religiosität.
Als Mitglied des Aktiven Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden war Cornelia Gros-Stieglitz einige Jahre damit beschäftigt, die Namen und Lebensdaten der Bestatteten auf dem jüdischen Friedhof am Hellkundweg zu erfassen und die hebräischen Inschriftentexte mit fachlicher Hilfe zu übersetzen.
Einige beeindruckende Grabinschriften möchte sie vorstellen, am Sonntag, dem 16.11., um 11.30 Uhr in der Wiesbadener Bergkirche, Lehrstraße 6. Der Eintritt ist frei.