Barockensemble Incontro CD

Für diese CD wurden aus der langjährigen gemeinsamen Musizierpraxis die beeindruckendsten Stücke zusammengestellt. Vor allem unbekannte, zum Teil noch nie veröffentlichte Kompositionen wurden in der Bergkirche Wiesbaden, dem Stammsitz des Ensembles, aufgenommen. Das Programm bietet einen interessanten, bunten Strauß barocker Kammermusik für Streicher von der Frühphase bis zur Spätzeit der barocken Epoche. Das breite Klangspektrum erstreckt sich von Musik für Violine solo über Sonaten mit Basso continuo sowie konzertierendem Violoncello bis zu Musik für zwei Violen d’Amore.

Bei Henry Purcell treffen zwei Violinen aufeinander, die sich auf einem fünftaktigen Ground – so nannte man in England eine sich wiederholende Basslinie – kunstvoll verflechten und ergänzen. Es beeindruckt, wie Purcell es schafft, die vorgegebene schlichte Harmonik auszuweiten. So wird seine Chacony zu einem herausragenden, ausdrucksstarken Kunstwerk. Kaiser Leopold 1. war ein großer Förderer der Musik und komponierte selbst. Über 230 Kompositionen sind von ihm überliefert. Auf unserer CD erklingen seine Balletti, eine Abfolge von barocken Tanzsätzen. Die kantable Sonate von Johann Heinichen, dem leider zu früh verstorbenen Dresdner Komponisten,  lässt die Violine von ihrer besten Seite leuchten. Die Suite für Violine solo von Johann von Westhoff wurde erst 1971 wiederentdeckt, und man darf  annehmen, dass Johann Sebastian Bach sich durch sie zu seinen Werken für Violine solo inspirieren ließ. Die Sonate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ eines anonymen Meisters des Frühbarock interpretiert und variiert den Choral nach allen Regeln der barocken Violinkunst. Die Violine als Gegenpol zu einem anderen Soloinstrument reizte den in Würzburg wirkenden Giovanni Platti, der das Cello aus seiner reinen Begleitfunktion befreit und packend in den Dialog mit der Violine treten lässt. Und schließlich die so verrückte Invenzione von Francesco Antonio Bonporti. Der komponierende Priester und Violinist lotet hier die Grenzen von Expressivität und Witz aus. Heinrich Ignaz Franz Biber schreibt seine Partia VII für zwei skordierte Violen d’amore. Das bedeutet, die Instrumente sind abweichend von der Norm speziell auf die Tonart des Werkes eingestimmt. So zaubern die zwei heutzutage nur selten gespielten Instrumente mit ihrem besonderen Klang eine ganz eigene, entrückte Atmosphäre.

Hörbeispiel Henry Purcell: Sonata VI Chacony Z. 807

Weitere Hörproben gibt es hier.

Sie können die CD per Email an Kirchenmusik@Bergkirche.de bestellen.

Incontro CD Booklet-Master-Presse zum Download 4 MB

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