Lamentationes

Samstag | 5. März 2016 | 19.30 Uhr

widget_LamentationesAgnes Kovacs, Sopran
Julia Diefenbach, Sopran
Jörn Peuser, Altus
Patrick Siegrist, Tenor
Christos Pelekanos, Bass
Semi Hwang, Schlagzeug
Kantorei der Bergkirche
Barockorchester capella montana
Leitung: Christian Pfeifer

Die Klagelieder des Propheten Jeremia spielen sowohl in der der jüdischen als auch christlichen Tradition ein wichtige Rolle. Unser Konzert „Lamentationes“, das von der Ev. Bergkirchengemeinde und der Paul-Lazarus-Stiftung veranstaltet wird, möchte beide Perspektiven beleuchten. Im Mittelpunkt des Konzertes stehen die „Lamentationes Jeremiae“, die Klagelieder des Propheten Jeremia, von Emilio de Cavalieri (1550 – 1602). Die Musik, für Solisten, Chor und Orchester, die in der christlichen Liturgie in der Karwoche verortet sind, bringen ausdrucksstark die Klage des Propheten zum Ausdruck.
Außerdem erklingen in diesem Konzert hebräische Psalmen von Salomone Rossi (ca. 1570 – 1630). Aus einer italienisch jüdischen Familie stammend, diente er in Mantua am Hofe der Gonzaga und komponierte Musik mit Instrumentalmusik und geistliche Musik für die Synagoge. Die hebräischen Psalmvertonungen für Solisten, Chor und Orchester des Mantovano Hebreo zeigen, wie farbig die Musik in den jüdischen Synagogen Italiens geklungen hat.

Der Psalm 151 für Schlagzeug solo von Peter Eötvös (*1944), einem der wichtigen Komponisten unserer Tage, setzt in diesem Konzert einen zeitgenössischen Akzent. Das eindrucksvolle Werk entstand 1993 nach dem Tod von Frank Zappa und ist diesem gewidmet. Eötvös sagt dazu: „Die 150 Psalmen der Bibel sind alle Lobgesänge. Im Zusammenhang mit dem frühen, sinnlosen Tod von Zappa kann man Gott wirklich nicht loben, nur protestieren. Weil in den 150 Psalmen keine Spur von Protest gibt, deswegen ist dieser: die 151. Das ist der, der nicht in der Bibel steht.“

Vor dem Konzert werden Prof. Karlheinz Schneider die jüdische Perspektive und Pfarrer Markus Nett die christliche Perspektive der Klagelieder des Jeremia beleuchten.

Karten: 9 – 23 Euro
und im Gemeindebüro der Bergkirche

Interview Wiesbadener-Kurier Lamentationes 27.2.16

Solisten:

Die Sopranistin Agnes Kovacs wurde in Budapest geboren. Nach einem Studium an der Franz Liszt Musikakademie in Budapest im Fach Dirigieren studierte sie Gesang bei Heidrun Kordes an der Hochschule für Musik in Frankfurt. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Howard Armann, Ivan Fischer, Nicolas McGegan, Helmuth Rilling, Michael Schneider und György Vashegyi zusammen. Gastengagements führten die Sopranistin bereits zu namhaften Festivals wie dem Musikfest Berlin, dem Schleswig-Holstein Musikfestival und zum Budapester Frühlingsfestival. In 2015 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen als Second Woman in Purcells „Dido und Aeneas“ unter der musikalischen Leitung von Thomas Hengelbrock. Bei den Wiesbadener Maifestspielen wird sie im nächsten Jahr in dieser Oper zu hören sein.

Die Mezzosopranistin Julia Diefenbach studierte an der Musikhochschule Frankfurt Gesang bei Melinda Paulsen und Thomas Heyer. Davor studierte sie Schulmusik sowie Französisch in Mainz. Zurzeit arbeitet Sie mit Carol Meyer-Brütting. Sie besuchte Meisterkurse bei Ulf Bästlein, Kurt Widmer, Ingeborg Danz und Noelle Turner. Julia Diefenbach ist regelmäßiger Gast in Ensembles wie dem Stuttgarter Kammerchor, dem Vocalensemble Rastatt, Chapelle de la Vigne und La Stagione Frankfurt und arbeitete mit Dirigenten wie Gabriel Garrido, Michael Hofstetter, Frieder Bernius, Michael Schneider und Holger Speck. Sie trat u.a. bei den Händel-Festspielen in Karlsruhe, beim Rheingau Musikfestival, beim Beethovenfest Bonn sowie bei den Mecklenburg-Vorpommern Festspielen auf und gastierte an der Oper Frankfurt, am Festspielhaus Baden-Baden und im Staatstheater Mainz. Zudem ist sie Mitbegründerin des Madrigalensembles teatro del mondo. Zahlreiche CD-Produktionen und Rundfunkaufnahmen dokumentieren Ihre künstlerische Tätigkeit. Seit 2013 ist Julia Diefenbach Dozentin an der Musikhochschule Frankfurt.

Jörn Peuser, Altus, erhielt seine sängerische Ausbildung bei Stephan Schreckenberger. Im internationalen Gesangswettbewerb “Luxembourg Competition for young soloists 2002” wurde er 2. Preisträger. Weiterhin erhielt er von der „Villa Musica“ (Mainz) 2002 ein Stipendium zur Teilnahme an einem Liedinterpretationskurs bei Andreas Scholl. Er arbeitet häufig unter Dirigenten wie Frieder Bernius (Kammerchor Stuttgart), Holger Speck (Vocalensemble Rastatt), Verena Förster (cantOrgano), Laurent Gendre (Ensemble Orlando Fribourg), Michael Schneider (La Stagione), Norbert Köhler und Gerhard Weinzierl (Musica Canterey Bamberg). Bühnenerfahrung sammelte u.a.  bei den Heidelberger Schlossfestspielen in der erfolgreichen Inszenierung “Der Name der Rose” von Wolfgang Maria Bauer und bei den Weilburger Schlosskonzerten in der Produktion ’La Susanna’ von Alessandro Stradella. Bei den Tagen Alter Musik 2010 in Bamberg wirkte Jörn Peuser bei der halbszenischen Aufführung der Oper „Orfeo ed Euridice“ (J.J. Fux) in der Rolle des Orfeo mit.

Patrick Siegrist studierte zunächst Schulmusik an der Musikhochschule Karlsruhe, und anschließend Opern- und Konzertgesang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. in der Klasse von Prof. Karl Markus, später folgten private Studien bei Prof. Renate Faltin (HfM Berlin). Als Oratorien- und Konzertsolist ist er häufig im west- und süddeutschen Raum zu hören. Einen großen künstlerischen Schwerpunkt setzt er in der Alten Musik und im Ensemblegesang  – insbesondere im Rahmen des von ihm mitgegründeten Madrigalensembles „teatro del mondo“ und dem Deutschen Kammerchor. Ebenso gerne widmet er sich zeitgenössischen Kompositionen, vornehmlich mit den Basler Madrigalisten.Konzertreisen, sowohl als Solist als auch mit namhaften Ensembles der Alten Musik führten ihn u. a. bereits nach Belgien, Luxemburg, die Schweiz, Frankreich und Spanien. Er ist in vielen Ensembles tätig, u. a. im Deutschen Kammerchor, Vocalconsort Berlin, Cappella Amsterdam, Arsys Bourgogne, dem Vocalensemble Rastatt und der Singakademie Zürich. Unter anderem sang er bereits unter den Dirigenten Marcus Creed, Daniel Reuss, Heinz Holliger, Gabriel Garrido, Pierre Cao und Michael Schneider. Rundfunk- und CD-Aufnahmen, u. a. für den WDR, Deutschlandfunk und den SWR ergänzen seine künstlerische Tätigkeit.

Der griechische Bassbariton Christos Pelekanos studierte Gesang mit Schwerpunkt Oratorium und Lied bei Prof. Hedwig Fassbender an der HfMdK Frankfurt. Die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Paavo Järvi,Thomas Hengelbrock, Louis Langré, Hermann Max, Michael Graf Münster, Helmuth Rilling, Morten Schuldt-Jensen, Prof. Michael Schneider, Frieder Bernius, Gabriel Garrido und Martin Lutz haben ihn sehr geprägt. Weitere musikalisch-sängerische Anregungen holte er sich in Meisterkursen bei Ingeborg Danz, Prof. Klaus Häger, Eva Marton, Johannes Martin Kränzle und Prof. Helmut Deutsch. Er tritt regelmäßig auf mit dem Deutschen Kammerchor, der Rheinischen Kantorei, dem Immortal-Bach-Ensemble, dem Kammerchor Stuttgart und dem Balthasar-Neumann-Chor. Dem Ensemblegesang gilt neben Lied und Oratorium seine weitere Leidenschaft.

SeMiHwang_OliverRöckle-9997kSe-Mi Hwang, Schlagzeug, 1987 in Südkorea geboren, erhielt bereits früh privaten Unterricht in Klavier, Flöte, Geige und Schlagzeug. Nach ihrem Abschluss an der Seoul Arts High School mit Hauptfach Schlagzeug begann sie ihr Schlagzeugstudium an der Yonsei University (College of Music) in Seoul, das sie 2010 mit dem Bachelor abschloss. 2010 begann sie in der Schlagzeugklasse der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Prof. Marta Klimasara zu studieren, hat im Februar 2013 ihr Masterstudium und im Januar 2015 ihr Konzert-Examen mit Auszeichnung abgeschlossen. Seither nahm sie an nationalen und internationalen Wettbewerben teil. Herausragend sind dabei der 1. Preis und der Publikumspreis beim 6th World Marimba Competition 2012, der 1. Preis beim Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb 2013 in der Kategorie Schlagzeug sowie der 3. Preis bei der International Percussion Competition Luxembourg 2012 in der Kategorie Schlagzeugensemble Trio. Solistische Tätigkeiten führten Se-Mi Hwang regelmäßig zurück in ihre Heimat. In Deutschland, Frankreich, Amerika, Neuseeland, Fiji, Slowenien, Afrika, Polen, Türkei und der Schweiz konzertierte sie als Solistin und Ensemblemusikerin mit dem Percussion Ensemble Stuttgart und dem Schlagzeugensemble Talking Drums; im Rahmen des Stuttgarter Musikfestes 2011 spielte sie als Solistin mehrere Konzerte mit den Stuttgarter Philharmonikern unter der Leitung von Tan Dun. Außerdem spielte sie Solokonzerte mit dem Stuttgarter Hochschulorchester unter der Leitung von Sylvain Cambreling, im Rahmen des Festivals Rising Stars 2015 mit dem Staatsorchester Stuttgart und ein Solokonzert bei Percussion Arts Society International Convention Indianapolis. Sie ist Artist bei der Firma Malletech aus Amerika.

Julia Huber studierte Violine bei Sandor Karolyi und Walter Forchert in Frankfurt. Ihr Aufbaustudium Barockvioline belegte sie bei Mary Utiger. Erfolgreiche Kammermusik- und Meisterkurse bei William Pleeth, Hiro Kurosaki, Simon Standage, Michi Gaigg und John Holloway rundeten ihre Ausbildung ab. 1997 war sie Preisträgerin des Internationalen Locatelli-Wettbewerbs in Amsterdam. Sie musiziert bei La Stagione Frankfurt und der Neuen Düsseldorfer Hofmusik. Im L’Orfeo Barockorchester Linz und im Collegium Cartusianum Köln ist sie als Stimmführerin oder Konzertmeisterin tätig.

Alexandra Kraus studierte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Musikwissenschaft und Diplom-Instrumentalpädagogik mit den Fächern Blockflöte und Klavier, sowie Blockflöte in Amsterdam bei Marion Verbruggen. Sie besuchte Meisterkurse u.a. bei Pedro Memelsdorff, Nik Tarasov und dem Amsterdam Loeki Stardust Quartett. Teilnahme und Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben. CD- und Rundfunkaufnahmen, sowie Konzerte in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen (u.a. im Rahmen der Internationalen Maifestspiele Wiesbaden) bekunden ihr breites Repertoire von Bach bis Beatles, von Barock bis Bossa Nova. Konzertreisen führten sie u.a. nach Österreich und Frankreich. Seit 2007 ist sie Flötistin des Ensemble Mattiacis am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

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