Samstag | 18. Juli 2015 | 19.30 Uhr
Giaccino Rossini: Petite Messe solennelle
Mit der „Petite Messe solennelle“ schuf der 70-jährige Gioacchino Rossini sein letztes größeres Werk und leistete hiermit einen wichtigen Beitrag zur geistlichen Musik des 19. Jahrhunderts. Die Betitelung „petite“ bezieht sich angesichts des weit mehr als einstündigen Werkes nur auf die kammermusikalische Besetzung. Anlass für das außergewöhnliche Werk war die Einweihung der Hauskapelle eines befreundeten Ehepaares. In der ihm eigenen, augenzwinkernden, besonderen Art schrieb Rossini über die Messe: „Lieber Gott – da ist die arme kleine Messe beendet. Ist es wirklich heilige Musik, die ich da gemacht habe, oder am Ende gar Musik des Teufels? Ich bin für die komische Oper geboren, du weißt es wohl! Wenig Kenntnisse, ein wenig Herz, das ist alles. Sei also gepriesen und gewähre mir das Paradies.“
Sharon Kempton, Sopran
Linda Sommerhage, Alt
Michael Pegher, Tenor
Thomas de Vries, Bass
Erika LeRoux, Klavier
Andreas Karthäuser, Harmonium
Kantorei der Bergkirche
Leitung: Christian Pfeifer
Die australische Sopranistin Sharon Kempton studierte an der Universitiy of Melbourne. Sharon Kempton hat zahlreiche angesehene Preise gewonnen, darunter den German Operatic Award (2001), der ihr ermöglichte, als Mitglied des Kölner Operstudios ihre Europa-Karriere zu beginnen. Sie sang an zahlreichen Opernhäusern, darunter an der Oper Köln, an den Staatstheatern Wiesbaden, Braunschweig und Kassel, am Theater Ulm, dem Nationaltheater Mannheim, dem Theater Osnabrück and am Saarländischen Staatstheater, Saarbrücken. Von 2003 bis 2014 war sie Ensemblemitglied am Staatstheater Wiesbaden und hat hier mehr als dreißig verschiedene Partien gesungen. Sie beindruckte durch ihre große Vielseitigkeit, ihren warmen, farbigen Stimmklang und ihre enorme Bühnepräsenz. Ihr umfangreiches Repertoire umfasst Partien von der frühen Barockmusik – wie Giunone (La Callisto), Poppea, Euridice, Elmira (Croesus), Armide und Cleopatra – über die klassische und romantische Epoche bis hin zu zeitgenössichen Werken. In jüngster Vergangenheit hat sie Fiordiligi in Cosi fan tutte, beim Aalto Musiktheater, Essen, gesungen. Ihr Oratorienrepertoire beinhaltet sowohl barocke und klassische Werke von Bach, Händel, Haydn und Mozart, als auch Musik von Meistern des 20. Jahrhunderts wie z.B. Holst, Poulenc und Tippet. Sharon Kempton konzertierte in ganz Deutschland, so z.B. in Nürnberg mit Liszts „Missa Solennis mit dem Chor und Orchester Collegium Noricum, in der Alten Oper Frankfurt Schumanns „Manfred“ mit dem Frankfurter Museums Orchester. Darüber hinaus sang sie Händels „Esther“ mit der Kantorei der Bergkirche und dem Karlsruher Barockorchester unter der Leitung von Christian Pfeifer und Mendelsohns Paulus mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden.
Linda Sommerhage studierte an der Musikhochschule in Frankfurt am Main und machte 2006 ihr Diplom im Fach Operngesang. Danach vervollständigte sie ihre Ausbildung bei Anneliese Fried an der „Hanns Eisler“ Berlin und schloss ihr Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Sie Preisträgerin des Euregio Gesangswettbewerbes in Wish / Niederlande und 2007 Finalistin beim Richard-Strauss-Wettbewerb in München. Im November 2004 wurde Linda Sommerhage in die Yehudi Menuhin Förderung „Live music now“ aufgenommen. Silvester 2009 gab sie ihr Debüt im großen Festspielhaus Salzburg, gemeinsam mit dem Mozarteum Orchester Salzburg unter der Leitung von Leo Hussain. In der Spielzeit 2009/2010 war sie Ensemblemitglied am Landestheater Salzburg und wechselte anschließend an das Staatstheater Oldenburg. In den folgenden Spielzeiten feierte sie große Erfolge mit Ihrem Debüt als Romeo in Bellinis I Capuleti e i Montecchi, sowie in der Titelpartie von Bibalos Fräulein Julie. Zum Abschluss der Spielzeit 2012 war sie mit Ravels „Shéhérazade“ im Sinfoniekonzert zu hören und 2013 mit Mahlers „Sinfonie der Tausend“ (Nr.8). Die Spielzeit 2013/2014 stand zunächst ganz im Zeichen von Richard Wagner mit ihrem Rollendebüt als Brangäne in Wagners Tristan und Isolde und anschließend mit der Partie der Wellgunde im Rheingold ihr Debüt an der Opéra Monte Carlo, sowie Wagners Wesendonck Liedern. Ab der Spielzeit 2014/15 wechselte sie ans Staatstheater Mainz und debütierte dort mit der Partie der Magdalene in „Die Meistersinger von Nürnberg“. In der kommenden Saison widmet sich Linda Sommerhage dem dramatischen Fach und wird ihren Einstieg als Senta in Wagners „ Der fliegende Holländer“, sowie Mére Marie in Poulencs „Dialogues des carmélites“ geben.
Der in Pittsburgh geborene Tenor Michael Pegher erhielt seine Ausbildung am University of Cincinnati College – Conservatory of Music und an der Miami University unter anderem bei David Adams, Benjamin Smolder, Sylvia Plyler, Donna Brunsma und Maestro Lorenzo Malfatti. Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte er in Engagements an der Cincinnati Opera, dem Cincinnati May Festival, der Miami of Ohio Opera, der Opera du Perigord und dem Opernfestival in Lucca. Sein erstes Festengagement in Europa trat er ab der Spielzeit 2010/11 am Oldenburgischen Staatstheater an, wo er unter anderem Harlekin in Kaiser von Atlantis, die Hexe in Hänsel und Gretel. Monostatos in Die Zauberflöte, Jean in Fräulein Julie, Kudrjáš in Kátja Kabanová, Hilarion in der Uraufführunng von Die Versuchungen des heiligen Antonius, Jonathan in einer Bühnenversion von Händels Saul, den Grafen Almaviva in Il Barbiere di Siviglia und die Titelpartie in Albert Herring. 2012 war er Stipendiat des Richard Wagner Verbands in Bremen. Seit der Spielzeit 2014/15 ist Michael Pegher Ensemblemitglied am Staatstheater Mainz und gab dort sein Rollendebut als David in Die Meistersinger von Nürnberg. Michael wird in der Spielzeit 2015/16 Emsemblemitglied des Staatstheaters Darmstadt. 2012 war er Stipendiat des Richard Wagner Verbands in Bremen.
Thomas de Vries wurde in Bad Kreuznach geboren. Nach dem Gesangsstudium in Köln führte ihn sein erstes Festengagement ans Staatstheater Cottbus. Danach folgten Engagements in Oldenburg und Dortmund. Gastspiele führten ihn u.a. nach Essen, Halle, Bremen, Chemnitz, Schwerin, Gera, Kiel, Lübeck, Mainz, Kaiserslautern, Heidelberg, Regensburg, die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, das Nationaltheater Mannheim, Freiburg, an die Komische Oper Berlin und an das Teatro Lirico in Cagliari. Am Staatstheater Wiesbaden, wo er von 2002 bis 2014 festes Ensemblemitglied war, sang er u.a. Momus in Rameaus ‚Platée’, Papageno, Graf Danilo (Die lustige Witwe), die Titelpartie in ‚Eugen Onegin‘, Eisenstein (Die Fledermaus),Almaviva(Le nozze di Figaro), Donner im „Rheingold“, Giorgio Germont in ‚La Traviata‘, die Rolle des Jesus in Bachs ‚Johannes-Passion‘, Guglielmo in ‚Così fan tutte‘, Valentin (,Faust‘), die Titelrolle in ‚Don Giovanni‘ , Albert in ‚Werther‘, Kurwenal in „Tristan und Isolde“, Don Fernando (Fidelio), Marcello (,La Boheme‘), Bartolo (,Barbier von Sevilla‘), Paolo Albiani (Simone Boccanegra), Musiklehrer (Ariadne auf Naxos), Faninal (Der Rosenkavalier) und Telramund (Lohengrin). Seit Sept. 2014 ist er freischaffend tätig. Seine Bühnentätigkeit ergänzen seit vielen Jahren Auftritte bei namhaften Festspielen sowie CDProduktionen. Thomas de Vries wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst 2014 der Titel „Kammersänger“ verliehen. Neben seiner sängerischen Tätigkeit leitet er das Wiesbadener ‚Ensemble Mattiacis‘, das sich erfolgreich der Pflege und Aufführung der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in historisch informierter Aufführungspraxis widmet.
Erika le Roux wurde geboren und ausgebildet in Südafrika. Sie gehörte zu den Preisträgern der Internationalen Klavierwettbewerbe in Pretoria und Montevideo. In den folgenden Jahren entwickelte sie sich zu einer der führenden Pianisten-Persönlichkeiten ihrer Heimat. 1992 gewann sie den von der Unesco vergebenen Grand Prix Panafricain. Seit einigen Jahren lebt sie in Deutschland und entwickelte hier eine Tätigkeit als ebenso gesuchte wie engagierte Pianistin, Kammermusikerin und Liedbegleiterin, die über ein immenses Repertoire verfügt und dieses ständig erweitert. Sie konzertierte u.a. beim Schleswig-Holstein-Festival, Rheingau Musik Festival, Rhein Vokal, Maifestspiele und Villa Musica. Seit 2008 mit großen Erfolg Leiterin ihrer eigene Konzertreihe „Music in the church“ in der Englischen Kirche St. Augustine. Diese Reihe hat sich mittlerweile als beliebtes Wiesbadener Ereignis etabliert. Auch Dirigentin von Opern wie Carmen, The Telephone (Menotti), Amahl and the Night Visitors (Menotti) und Brundibar (Hans Krasa) trat sie hervor.
Andreas Karthäuser ist langjähriger Organist an der historischen Raßmann-Orgel der Thalkirche in Wiesbaden-Sonnenberg. Er studierte Kirchenmusik an Hochschule für Musik und Theater in Hannover (A-Diplom) bei Prof. Hans-Christoph Becker-Foss. und rundete seine Ausbildung mit einem Klavierstudium bei Joachim Hess am Wiesbadener Konservatorium ab. Als Organist und Klavierbegleiter ist er regelmäßig bei Konzerten im Rhein-Main-Gebiet zu hören. In den letzten Jahren trat er außerdem zunehmend als Spieler auf dem Druckwind-Harmonium mit z.T. unkonventionellen Programmen in Erscheinung.