Luther und die Folgen für die Musik

Sonntag | 26. März 2017 | 17.00 Uhrluther-klein
Luther und die Folgen für die Musik
Ein Orgelkonzert zum Reformationsjahr

Luther hat etliche Lieder getextet und bei manchen die Melodien geschaffen oder aus früheren Quellen aufbereitet. Viele dieser Lieder sind von Komponisten aus zahlreichen Epochen aufgegriffen und zu Partiten, Variationen oder Suiten verarbeitet worden. Klaus Uwe Ludwig hat vier solcher Kompositionen ausgewählt und zu einem spannenden Programm zusammengestellt.
»Vater unser – Neun Strophen für Orgel« nennt der Lübecker Manfred Kluge sein Werk über das Gebetslied. Mit einer Tonsprache, die an Olivier Messiaen erinnert, interpretiert er jede der neun Strophen des Lieds und gewinnt eine mannigfaltige Auslegung des Luther-Textes. Felix Mendelssohn Bartholdy schöpft in seiner Sechsten Orgelsonate d-Moll auch aus dem »Vaterunser«-Lied. Nach der Vorstellung des Chorals, nach einigen, recht unterschiedlichen, mal sanften, mal virtuos zupackenden Variationen folgt eine ruhige Fuge mit deutlichen Anklängen an die Luther-Melodie und als Finale eine besinnliche Betrachtung – jetzt von Moll nach Dur gewendet.
Luthers Lied über das Glaubensbekenntnis »Wir glauben all an einen Gott« ist Grundlage einer Partita von Helmut Bornefeld. In drei Sätzen folgt er den drei Artikeln des »Credo«, wie sie Luther in seinem Lied bereimt hat. Einer virtuosen Toccata schließt sich eine besinnliche Betrachtung mit tief empfundenen Koloraturen an. Die Fuge gibt sich wieder aufregend und ungestüm und lässt die Melodie triumphierend aufleuchten.
»Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist« ist eine Melodie, die Luther aus einem alten Hymnus (»Veni Creator Spiritus«) gewonnen hat. Diese gregorianische Quelle verbindet Maurice Duruflé mit ungeahnten, fast impressionistischen Farben und dem typischen Gestus französischer Orgelromantik, eine ungewöhnliche Kombination mit absolut mitreißendem Schwung.

Der Eintritt ist frei, der Spendenerlös dient der weiteren Finanzierung der Orgelrenovierung.

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